SLAP-Läsion (Ablösung des Ansatzes der langen Bicepssehne)

Verletzungen der langen Bicepssehne entstehen bei jüngeren Patienten oftmals in Zusammenhang mit einem Unfallereignis, z. B. bei einer Schulterluxation. Bei älteren Patienten können auch degenerative Ursachen vorliegen, also Alterungsprozesse (Brüchigwerden) des Sehnengewebes als Ursache des Schadens.

Die Patienten berichten über belastungsabhängige Schmerzen und „Klickphänomene“ bzw. Einklemmungserscheinungen am Schultergelenk. MRT-Aufnahmen zeigen eine Ablösung des Bicepssehnenankers vom Oberrand der Gelenkpfanne.

Konservative (nicht-operative) Behandlung der SLAP-Läsion

Ein primär konservatives Vorgehen ist in vielen Fällen, auch in Abhängigkeit vom Schweregrad der Verletzung (Grad 1-6) möglich. Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen KG, beschwerdeabhängige berufliche/ sportliche Belastung, bei Bedarf NSAR ( Ibuprofen- oder Diclofenac-Tabletten). Sollte sich nach 3-6 Monaten keine Besserung der Beschwerden einstellen, käme eine operative Versorgung in Betracht.

Operative Behandlung der SLAP-Läsion

Im Rahmen eines endoskopischen Eingriffs wäre eine Verlagerung der langen Bicepssehne vorzunehmen (Tenotomie und Tenodese der langen Bicepssehne). Durch eine Verlegung des Ansatzpunktes dieser Sehne in die Bicepsrinne mithilfe eines Miniatur-Ankers kann normalerweise eine dauerhafte Beschwerdefreiheit erreicht werden.

Begleitend würde man in vielen Fällen eine sog. Dekompression vornehmen (Abrundung der Schulterdach-Kante) und ggf. eine Behandlung des bei Patienten über 40 oftmals arthrotisch veränderten AC-Gelenks (Schultereckgelenk) mit einschließen.

Ausschlaggebend dafür wäre eine klinische Untersuchung kurz vor der OP. Die Nachbehandlung umfasst eine 4-6 wöchige Ruhigstellung auf einer Abduktionsbandage, KG, Motorbewegungsschiene und ggf. eine Rehamaßnahme (ambulante Reha).